Um 1910 kamen vier Migranten nach Wien – die Großeltern des Autors; manche mit, manche ohne Familienanhang. Sie heirateten alle in Wien und alle in der tschechischen Gesellschaft.
Julie Pohan ∞ František Kvaček und Josefa Valenta ∞ Antonín Fiala.
Ihre weiterhin tschechisch sprechenden Kinder heirateten 1948 ebenfalls in Wien
Martha Kvaček ∞ Josef Fiala
und hatten einen Sohn, František Fiala, den Autor.
Bis etwa zum 20. Lebensjahr gehörte der Autor František Fiala, zur Parallelgesellschaft der Wiener Tschechen, danach erfolgte durch Beruf und Heirat ein allmählicher Übergang ins Deutsche.
Silvia Rammel ∞ Franz Fiala
Soziotop
Etwa 50 Menschen waren das Soziotop der Kindheit (blau: Tscheche). Hier sind sie, die Migranten von 1900, ihre Kinder und Enkelkinder.
- Reihe: František Fiala (Autor), Anna Konečná (Taufpatin), Anežka Hradilová (Ruftante), Barbara Pohanová (Urgroßmutter), Lubomír Langweil (Onkel), Christa Tušl (Cousine), Florian Fiala (Sohn), Franz Carda (Onkel), Franz Effenberger (Rufonkel), František Kvaček (Großvater), František Kvaček (Großvater)
- Reihe: Antonie Přinesdoma (Ruftante), Frau Flicker (Nachbarin), Paní Hrdlička (Rufgroßtante), Paní Konečná (Ruftante), Frau Patloch (Rufgroßtante), Gustav Hradil (Onkel), Joachim Enz (Freund), Josef Dietl (Onkel), Pan Hrdlička (Rufgroßonkel), Josef Klíma (Großonkel), Konečný (Rufonkel)
- Reihe: Pan Patloch (Rufgroßonkel), Pan Pohanka (Rufonkel), Hertha Tůma (Tante), Johanna Hirmann (Ruftante), Josef Fiala (Vater), Josefa Fiala (Großmutter), Julie Kvačková (Großmutter), Lisl Dietl (Tante), Miluška Cardová (Tante), Ludvík Fiala (Onkel), Ludwig Hirmann (Rufonkel)
- Reihe: Martha Fialová (Mutter), Milada Fialová (Tante), Milan Hradil (Freund), Otto Tůma (Onkel), Petr Hradil (Freund), Richard Tušl (Onkel), Anna Kvačková (Großtante), Vladimír Tůma (Onkel), Vlasta Košťál (Tante), Antonie Pohanková (Tante), Franz Fiala (Autor)
In einem Stammbaum der Familien Kvaček, Pohan, Fiala, Valenta, Rammel, Baumann, Pretz, Stöckl kann man die Daten der handelnden Personen nachvollziehen.
Migrationsgeschichte
Die erste Generation der Einwanderer um 1910 waren lebenslang in der tschechischen Umgangssprache verhaftet. alle heirateten in Wien und fanden ihren Partner in der tschechischen Community. Die meisten hatten den Heimatschein einer mährischen Gemeinde und bekamen die österreichische Staatsbürgerschaft erst etwa 1950.
Die zweite Generation waren ebenfalls alle Wiener Tschechen, allerdings fanden einige von ihnen ihren Ehepartner unter den deutschen Wienern, die familiäre Umgangssprache änderte sich von Tschechisch auf Deutsch. Einige wanderten nach dem Zweiten Weltkrieg zurück nach Tschechien.
Es gibt in Wien sehr wenige Nachkommen der dritten Generation. der letzte tschechisch sprechende ist der Autor, weil beide Eltern Wiener Tschechen waren und auf das Erlernen der tschechischen Sprache Wert gelegt haben.